Sonderveröffentlichung
Im Gespräch: Beate Mens, Pflegedienstleiterin der Fachklinik Hornheide

Interessanter Job mit Zukunft: Neue Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann an der Fachklinik Hornheide

Interessanter Job mit Zukunft: Neue Ausbildung zur Pflegefachfrau/zum Pflegefachmann an der Fachklinik Hornheide

Beate Mens ist seit Mitte des Jahres in der Fachklinik Hornheide als Pflegedienstleiterin tätig. Foto: Markus Hauschild

Die generalistische Ausbildung zur Pflegefachfrau beziehungsweise zum Pflegefachmann hat zu einer grundlegend neuen Struktur bei der Berufsausbildung in Sachen Krankenpflege/Kinderkrankenpflege und Altenpflege geführt. Wie sieht die Pflege heute aus? Welche Entwicklungsmöglichkeiten bieten sich den Pflegefachkräften? Wie sehen die Zukunftsperspektiven in dem Beruf aus, und wie steht es um die Arbeitsbedingungen? Über diese und andere Themen hat sich Redakteur Dietmar Jaeschke mit Beate Mens, seit Juli Pflegedienstleiterin in der Fachklinik Hornheide, unterhalten.

Was macht denn den Beruf der Pflegefachfrau beziehungsweise des Pflegefachmanns Ihrer Meinung nach interessant?
Beate Mens:
Ich bin (immer noch) der Auffassung, dass es sich bei diesem Beruf um eine insgesamt anspruchsvolle, verantwortungsvolle und interessante Tätigkeit mit Zukunft handelt. Der Beruf vereint einfach unglaublich viele Facetten. So sind sowohl pflegefachliche als auch medizinische Kenntnisse sowie organisatorische Fähigkeiten und außerdem eine hohe Sozialkompetenz gefragt. Nach abgeschlossener Berufsausbildung stehen den Pflegenden heute eine Vielzahl von Einsatz- und auch Spezialisierungsmöglichkeiten offen, hier nimmt die Tendenz der Angebotsvielfalt sogar eher noch weiter zu.

Wie sieht es mit den Zugangsvoraussetzungen aus? Was muss beziehungsweise sollte man mitbringen, will man Pflegefachfrau oder Pflegefachmann werden? Mens: Man sollte den Kontakt zu Menschen schon mögen. Einen Beruf in der Pflege zu ergreifen heißt natürlich, in permanenter Interaktion mit Patienten und auch zu Angehörigen stehen. Einen Beruf in der Pflege zu ergreifen bedeutet außerdem, sich auf Teamarbeit einzulassen - ein Team zu bilden mit den Kolleginnen und Kollegen im jeweiligen Einsatzbereich und auch im interdisziplinären Kontext mit den Ärzten, Therapeuten und allen anderen Berufsgruppen.

Die Aussichten, in der Pflege nach der Ausbildung einen Job zu finden, sind angesichts zahlreicher unbesetzter Stelle besser denn je. Wie sieht die Situation in Ihrem Haus aus?
Mens:
Auch in der Fachklinik Hornheide gibt es unbesetzte Stellen, und auch wir sind auf der Suche nach neuen Kolleginnen und Kollegen und auch nach Auszubildenden für den Bereich der Pflege. Wir arbeiten gemeinsam daran, dem Beruf seine Attraktivität zurück zu geben. Ich bin jetzt erst drei Monate als Pflegedienstleitung an der Klinik tätig, sehe aber schon nach dieser kurzen Zeit sowohl unsere Vorteile als auch unser Potenzial. Wir sind eine Klinik, die ihren Mitarbeitenden ein ,,familiäres Umfeld" mit maximal kurzen Abstimmungswegen bieten kann. Wir profitieren unglaublich von der hohen Expertise und langjährigen Erfahrung vieler Pflegenden und dem entsprechenden Austausch. Durch unsere Ausrichtung als Fachklinik sind wir kein Notfallkrankenhaus, unsere Patienten kommen in der Regel geplant zu uns - das stellt uns natürlich vor Herausforderungen, schafft aber definitiv auch andere Arbeitsbedingungen und Möglichkeiten. 

Nach der Ausbildung zur Pflegefachkraft muss die berufliche Entwicklung nicht abgeschlossen sein. Welche Möglichkeiten bestehen da, die Karriereleiter weiter hochzuklettern?
Mens:
Grundsätzlich stehen den Pflegenden heute insgesamt - und damit auch in unserer Klinik - sehr viele Wege offen. Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, sich nach dem Sammeln erster Berufserfahrung durch sogenannte Fachweiterbildungen weiter zu qualifizieren. Zum Beispiel für die Arbeit in der Anästhesie und auf der Intensivstation, im OP oder auch im Bereich der onkologischen Pflege. Weiterbildungen im Bereich des Wundmanagements oder als „Pain Nurse" (Fachkraft für die Behandlung von Schmerzpatienten) setzen einen klaren Arbeitsakzent. Die qualifizierte Begleitung unserer Auszubildenden durch weitergebildete Praxisanleiter ist im Rahmen der neuen generalistischen Ausbildung noch wichtiger geworden und bildet mit einem pädagogischen Ansatz mehr denn je das Fundament unserer Ausbildungsqualität in der praktischen Arbeit. Weiterbildungen sind auch im Bereich der Krankenhaushygiene oder auch im Bereich des sogenannten „mittleren Managements", als Leitung einer Station oder auch Funktionsabteilung, möglich. Neben den klassischen Weiterbildungen besteht außerdem auch die Möglichkeit, akademische Laufbahnen einzuschlagen zum Beispiel durch berufsbegleitende Studiengänge im Gesundheits- und Sozialmanagement, in der Pflegepädagogik oder auch im Pflegemanagement.

Die Arbeitsbedingungen im Bereich der Krankenpflege beziehungsweise der Kinderkrankenpflege sind in den zurückliegenden Jahren oft schlechtgeredet worden. Wie steuert die Fachklinik Hornheide dem entgegen?
Mens:
Wir werden in unserer Klinik weiter gemeinsam Strukturen aufbauen, in denen sich gut arbeiten lässt. Das ist natürlich kein Projekt, das vollumfänglich kurzfristig umzusetzen ist. Das ist meiner Meinung nach aber die richtige Zielsetzung und Haltung für die Zukunft. Wir dürfen über die Vorgabe quantitativer Bemessungen und Grenzen nicht vergessen, an echter Qualität zu arbeiten und diese für uns sehr klar zu definieren. Meiner Meinung nach bringt es wenig, immer nur auf die bestehenden Defizite zu schauen. Es lohnt sich, Visionen und Ziele zu haben und konsequent entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Mein Glas ist und bleibt dabei halb voll!

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