Sonderveröffentlichung
Zukunft wirksam gestalten

Der Verein „WieWollenWirLeben“ aus Steinfurt will gesellschaftliche und politische Prozesse anstoßen und begleiten. Foto: WieWollenWirLeben

Nachhaltigkeit und Klimaschutz gewinnen zunehmend an Bedeutung und betreffen alle gesellschaftlichen Gruppierungen. Der drastische Rückgang der Artenvielfalt, der spürbare Klimawandel und die bisher nicht gelingende Entkopplung von wirtschaftlicher Entwicklung und CO2- Emissionen erzeugen spürbaren Handlungs- und Veränderungsdruck. Unrechtssysteme, Armut und Kriege führen zur Zunahme von Flucht und Migration.„Wir brauchen auf allen Ebenen eine mutige und nicht nur an Kurzfristigkeit ausgerichtete Politik, eine an ethischen Grundsätzen und Nachhaltigkeitskriterien orientierte Wirtschaft, eine intensive Wissenschaft und Forschung verbunden mit dem Wunsch, dass die Ergebnisse und Erkenntnisse ernst genommen und genutzt werden und eine ganz starke, aktive Zivilgesellschaft. Da genau setzt unser Verein an“, betont Uli Ahlke, ehemaliger Leiter des Amts für Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Kreis Steinfurt. Ahlke ist Mitbegründer des Vereins „WieWollenWirLeben“ aus Steinfurt, der als Dialogplattform für Projekte, Maßnahmen, Aktivitäten und Diskussionen dient.

Verein „WieWollenWirLeben“: Dialogplattform für Nachhaltige Entwicklung

Vor drei Jahren hochmotiviert mit viel Schwung gestartet, bremste uns Corona aus. Dennoch konnten wir einiges bewegen und anstoßen“, ergänzt Ahlke. Mit Web-Konferenzen zu den Themen „Alternatives Wohnen“, „Bedingungsloses Grundeinkommen“, „Klimaschutz und Abrüstung“ und vielen mehr wurde die kontaktarme Coronazeit überbrückt.

Die „Obstretter“ sorgen seit drei Jahren für viel Aufsehen in Steinfurt und Umgebung. In Kooperation mit dem Caritas Steinfurt und der Familienbildungsstätte Steinfurt wird nach Herzenslust geerntet, eingekocht und weiterverarbeitet. Für ihre Arbeit wurden sie jüngst vom Bistum Münster mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet.

„Mit einem elf Punkte umfassenden Bürgerantrag für mehr Klimaschutz in Steinfurt ist es uns gelungen, die politische und die gesellschaftliche Diskussion deutlich zu beleben“ unterstreicht Ahlke. Im Rahmen des Projektes Zukunftsbilder haben sich Menschen im Alter von vier bis 94 eindringlich mit Zukunftsfragen auseinandergesetzt. Die 81 Zukunftsbilder, die Wünsche, Träume und Sorgen widerspiegeln, sind auf verschiedene Geschäfte in der Innenstadt des Steinfurter Ortsteils Burgsteinfurt verteilt und können bis zum 14. Oktober (Freitag) entdeckt und betrachtet werden.

Die aktive Mitarbeit beim Projekt „Pastors Garten“ im Steinfurter Ortsteil Borghorst, Beschaffung, Aufstellung und Betrieb eines Fairteiler-Kühlschrankes, Nachhaltigkeitsradtouren zu interessanten Orten in der Region und die Teilnahme an FFF-Demos gehören zum Vereinsleben.

Regelmäßige Stammtischtreffen sorgen für den stetigen gesellschaftlichen Diskurs. (lem)

www.wiewollenwirleben.net

»Wir brauchen auf allen Ebenen eine mutige und nicht nur an Kurzfristigkeit ausgerichtete Politik.«

Uli Ahlke
 

BNE-Siegel für gute Arbeit verliehen

Der Verein energieland2050 aus dem Kreis Steinfurt hat das Gütesiegel „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) des Landes erhalten. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV NRW) vergibt die Auszeichnung an außerschulische Lernorte, die dafür in acht Bereichen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen müssen. Ein unabhängiger Fachbeirat hat unter anderem die Leitbildentwicklung, das pädagogische Konzept, den öffentlichen Auftritt und interne Strukturen bewertet. „Die BNE-Zertifizierung ist eine tolle Bestätigung unserer bisherigen Arbeit und motivierender Antrieb für die Zukunft,“ freuen sich die Projektkoordinatoren Dagmar Fischer-Möltgen und Wilhelm Hiemstra. Das Angebot des BNE-Regionalzentrums ist sehr vielseitig: Die Klimagourmetwochen beispielsweise stellen die Themen Ernährung und Klimaschutz in den Mittelpunkt. Mit den „Grünen Meilen“ werden Kita- und Grundschulkinder dazu animiert, anstelle des „Elterntaxi“ zu Fuß oder mit dem Fahrrad zum Bildungsort zu kommen. In Kooperation mit Schulen im Kreis Steinfurt finden unter anderem SMART-Akademien und Klimaaktionstage statt.

Green MBA

Das Angebot an Studienprogrammen und sogenannten Green MBA, die sich auf Nachhaltigkeit konzentrieren, wächst stetig, heißt es im „Personalmagazin plus“. Allerdings würden Business Schools das Thema sehr unterschiedlich definieren. Etwa mit Hinblick darauf, inwiefern neben Umwelt- und Klimafragen auch soziale Aspekte eine Rolle spielen.

Auch mit Rankings sollte man den Infos zufolge vorsichtig sein. Häufig würden die Themen Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung darin nur mit einem geringen Anteil berücksichtigt. (dpa)

Weitere Themen