Sonderveröffentlichung
Ob Arm oder Bein: Orthesen bieten zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten

OTM Münsterland: Sicher stehen, gehen und mobil bleiben

OTM Münsterland: Sicher stehen, gehen und mobil bleiben

Ob Arm oder Bein: Für Orthesen gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Foto: OTM

Sicher stehen und gehen sowie mobil bleiben: Dazu verhelfen können so genannte Orthesen, bei denen es sich um orthopädische Hilfsmittel handelt, die als Stützapparat außen am Körper getragen werden. „Es besteht eine Vielzahl an Versorgungsmöglichkeiten, die individuell und je nach Krankheitsbild, zum Beispiel bei Lähmungen oder Verletzungen, von uns vorgenommen werden können", erklärt Orthopädietechnik-Meisterin Pia Krügel und fährt fort: ,,Durch den Einsatz effizienter Herstellungsverfahren Ortopädie-Technik kann Münsterland) OTM auch bei schwierigsten Sonderanfertigungen bestmögliche Passgenauigkeit garantieren."

Menschen, die auf Orthesen angewiesen sind, benötigen diese aus sehr unterschiedlichen Gründen, daher ist jede Versorgung ein Unikat. In vielen Fällen, zum Beispiel nach Kreuzbandverletzungen im Kniegelenk, passen wir aber auch konfektionierte Orthesen an, die dann über einen bestimmten Zeitraum ihren therapeutischen Zweck erfüllen", sagt Krügel. Eingesetzt werden können sie bei zahlreichen Indikationen (siehe Kasten).

Hier einige konkrete Beispiele für die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Orthesen:


„Mehr Sicherheit und Mobilität! Klar, ein Hilfsmittel ist immer nur ein Kompromiss, aber meistens der beste, den man machen kann!”

Pia Krügel, Orthopädietechnik-Meisterin









■ C-Brace®:

Das Beugen des Beines unter Last beispielsweise beim Hinsetzen, das Bewältigen von Schrägen, Laufen in unebenem Gelände oder Treppen im Wechselschritt hinabgehen - all das ist mit diesem computergesteuerten Orthesensystem fürs Bein möglich. Der Anwender kann Einstellungen an seinem Gelenk - zum Beispiel den Wechsel in den Fahrradfahr-Modus - per Smartphone-App vornehmen.

■FES - Funktionelle Elektrostimulation: 

WalkAide® ermöglicht Menschen mit einer Fußheberschwäche, wieder besser zu laufen. Eine Manschette mit Sensoren und Elektronik unterhalb des Knies erfasst die Bewegung des Beins und sendet elektrische Impulse zum Peroneusnerv und zum Fußhebermuskel. Der wiederum steuert die Bewegung im Fußgelenk und im Fuß. Das Ergebnis: ein natürliches, effizientes und sicheres Gehen inklusive Treppensteigen. WalkAide eignet sich für alle Patienten, deren Nervenfunktionen im Fußbereich eingeschränkt sind. Reagieren die Nerven grundsätzlich noch auf Reize, ist diese Orthese eine Option.

■ Polio und Postpolio: 

Das Polio-Virus befällt vorwiegend das Zentralnervensystem (Hirn- und/oder Rückenmark). Bei 0,1 Prozent aller Infektionen kommt es dabei zu Lähmungen. Zur Nachbehandlung einer Infektion gehört neben einer angemessenen Physiotherapie auch die Versorgung mit orthopädischen Hilfsmitteln. Dadurch kann nach der akuten Erkrankung eine Verbesserung der Beweglichkeit erreicht werden. Ob ein Produkt für einen tatsächlich geeignet ist und ob man in der Lage sein wird, die Funktionalität eines Produktes voll auszuschöpfen, hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab. Entscheidend sind unter anderem die körperliche Verfassung, die Fitness und eine ärztliche Untersuchung. „Das OTM-Fachpersonal klärt die Patienten über eine Hilfsmittelversorgung, Kontraindikationen und mögliche Risiken auf", weiß Pia Krügel.

■ Schlaganfall:

Nach einem Schlaganfall lauten die Fragen: Welches Hilfsmittel brauche ich? Welche gibt es? Für die Hand? Für den Fuß?

Nach einem Schlaganfall rückt meist die Fußheberschwäche zuerst in den Fokus. Verschiedene Hilfsmittel verhindern, dass die Fußspitze in Richtung Boden zeigt oder der Fuß verdreht ist, sodass man leicht an Unebenheiten hängenbleibt. Bei der Wahl des passenden Hilfsmittels kommt es darauf an, welche Produkte man nach den individuellen körperlichen Voraussetzungen verwenden kann. Oftmals heben Patienten mit einer Fußheberschwäche ihre Hüfte einseitig an, um den Fuß weiter vom Boden zu entfernen. Doch diese Kompensationsbewegung führt zu neuen Fehlhaltungen, die beispielsweise Rückenschmerzen hervorrufen.

„Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Therapeuten und Orthopädietechniker. Entscheidend ist, mit welchem Hilfsmittel man sich wohlfühlt und man sich fließender bewegen kann. Wer Kompensationsbewegungen vermeidet, schont seinen Körper" so Krügel weiter.

■ Multiple Sklerose:

Infolge einer MS-Erkrankung können zum Beispiel Beeinträchtigungen des Sehvermögens, spastische Lähmungen der Extremitäten, Erschöpfungszustände sowie Störungen der Feinmotorik auftreten. Verschiedene Arten von Orthesen helfen dabei, wieder ein sicheres und dynamisches Gangbild zu ermöglichen. Hier kommen konfektionierte oder individuelle Hilfsmittel in Betracht. ,,Der Arzt, Therapeut und Orthopädietechniker kann mit einem das passende Hilfsmittel finden", so Pia Krügel.

Einsatzmöglichkeiten

Zu den Krankheitsbildern beziehungsweise zu den Indikationen, bei denen Orthesen eingesetzt werden können, zählen:

Arthrosen, Bandinstabilität, Frakturen, Handgelenksbeschwerden, Hüftdysplasie, Kreuzbandriss, Meniskusverletzungen, Osteoporose, Rückenbeschwerden, Sprunggelenksverletzungen, Tennisarm, Verschleiß der Wirbelsäule, Versteifung von Gelenken (Arthrodesen), Schlaganfall, Polio und Postpolio, Multiple Sklerose, inkompletter Querschnitt und weitere.

Weitere Themen