Sonderveröffentlichung
Erholung im Job

Leistungsfähiger mit Kurzpausen

Leistungsfähiger mit Kurzpausen

Die ersten Minuten der Pause fühlen sich meist am erholsamsten an. Foto: dpa/Christin Klose

Bis zur Mittagspause durchackern, kurz entspannen,  weiter-arbeiten: Das klingt als könnte man an so einem Tag richtig viel schaffen. Ein Arbeitspsychologe erklärt, warum das ein Irrtum ist. 

Beschäftigte sollten statt einer langen Pause besser mehrere kurze Pausen in ihren Arbeitstag integrieren. Der Grund: Der Erholungsgewinn trete vor allem in den ersten Minuten einer Pause ein und falle dann ab, heißt es im Magazin „Faktor A" der Bundesagentur für Arbeit.

Das Arbeitsschutzgesetz legt zwar fest, dass Mitarbeitende erst ab sechs Stunden täglicher Arbeitszeit eine 30minütige Pause machen müssen. Aber auch wer kürzer arbeitet, sollte regelmäßige Pausen einlegen, so Johannes Wendsche, Arbeitspsychologe bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Baua) in dem Beitrag.

Sechs Stunden am Stück hochkonzentriert zu arbeiten - das dürfte den meisten schwerfallen. Die kognitive Leistungsfähigkeit sinkt dem Arbeitspsychologen zufolge ohnehin bereits viel früher.

Laut Wendsche steigt die Leistung von Mitarbeitenden, die Kurzpausen machen im Vergleich zu Mitarbeitenden, die keine Kurzpausen machen, um durchschnittlich fünf Prozent an. Und das, obwohl sich ihre Arbeitszeit reduziert. Auch die Qualität der Arbeit sei höher.

Hilfreich ist daher, wenn Unternehmen Kurzpausen offen anbieten. Das komme nicht zuletzt Teilzeitkräften zugute, die sonst oft gar keine Pause machen.

Als Faustregel lässt sich festhalten: Bei schwerer körperlicher Arbeit sollten nach einer Stunde fünf Minuten Pause eingelegt werden, bei komplexerer Arbeit nach zwei Stunden zehn Minuten Pause.

Und: Die Pause sollte nicht am Arbeitsplatz stattfinden. Johannes Wendsche zufolge zeigen Studien, dass Beschäftigte sich schlechter erholen, wenn sie den Arbeitsplatz während ihrer Pause nicht verlassen. (dpa)

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