Sonderveröffentlichung
Am 18. Juni können Besucher anlässlich des Tages der Architektur einen Blick in die Klimaschutzsiedlung Werne werfen

Klimaschutzsiedlung in Werne: Vier ambitionierte Gebäude als Vorzeigeprojekt

Klimaschutzsiedlung in Werne: Vier ambitionierte Gebäude als Vorzeigeprojekt

Am 18. Juni können Besucher anlässlich des Tages der Architektur einen Blick in die Klimaschutzsiedlung Werne werfen.Langenkämper

Ambitionierte Konzepte werden meist von Experten initiiert. Hier hat die Baugruppe selbst vorgeschlagen ihre Wohnanlage als „Klimaschutzsiedlung“ zu bauen und den Förderantrag beim Land NRW eingereicht. Es sind vier Gebäude entstanden, die mit einem Laubengangsystem barrierefrei verbunden sind. Das Besondere ist, dass die dreigeschossigen Häuser komplett in Holz errichtet wurden. Nicht nur die tragenden Wände, sondern auch die Decken wurden in Holzbauweise vorfabriziert und von einem erfahrenen Holzbauer errichtet. Selbst der Aufzugschacht ist aus Holz gefertigt. Die Untersicht der Decken ist holzsichtig geblieben: in den Laubengängen unbehandelt, in den Innenräumen dezent lasiert, sodass die Holzmaserung leicht durchscheint. Als Fassade wurde auf den Wetterseiten ein Klinker verwendet, der zu den Holzfarben harmoniert. Die Laubengänge sind zu Aufenthaltszonen aufgeweitet und wurden hell verputzt. Jeder Wohnungszugang hat auf diese Weise seinen eigenen Vorbereich.

Die Lage an einer Lindenallee gab dem Projekt seinen Namen: „Gemeinsam Wohnen an den Linden“. Die behutsame Einfügung in den Baumbestand ermöglicht jetzt sogar ein Wohnen in den Linden, da die auskragenden Balkone bis nahe an die Baumkrone heranreichen. Zwei der 32 Wohneinheiten sind als Gemeinschaftswohnungen ausgebildet für gemeinsame Aktivitäten oder als Gästeappartement zum Beispiel für erwachsene Kinder, die ihre Eltern besuchen wollen oder für Freunde, die für eine Feier nicht mehr ins Hotel ausweichen müssen.

Die einzelnen Wohnungen wurden spezifisch auf die Nutzer und Eigentümer zugeschnitten und individuell ausgestattet, sodass keine Wohnung der anderen gleicht.

Auflage für die Förderung war eine annähernd CO²- freie Energieversorgung. Dies wurde mit einer Pelletheizung und einem Nahwärmekonzept für alle vier Häuser umgesetzt. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Gründach stellt den Strom für die Wohnungen und die Elektro-Fahrzeuge bereit. Überschüssiger Strom wird in einem Stromspeicher für ertragsarme Zeiten vorgehalten. Die Außenräume werden von der Wohngruppe selbst als Obstwiese, Gemüsegarten oder Bouleplatz gestaltet.

Das zentrumsnahe Grundstück hatte die Kirchengemeinschaft in Erbpacht vergeben. Besichtigungen gibt es am 18.Juni jeweils um 14.30, um 15.30 und um 16.30 Uhr. t

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